Ein Katalog zum Mitmachen: Jedes von Kindern zusammengefügte Objekt ist auf einer Doppelseite mit dem Anfang einer Geschichte verknüpft, die zum Weiterschreiben anregt.
»Aufhebenswert!«, Konzept und Durchführung des Projekts, Gestaltung des Katalogs: Anja Güthoff, Augsburg, 2020 / 29,7 cm x 21 cm, xx Seiten, Softcover / EUR 10,00 (DE) / Erhältlich bei der Künstlerin
„Die Ausstellung »Aufhebenswert!« und der Ausstellungskatalog zeigen eindrücklich, welch sehenswerte Ergebnisse im Rahmen des gebundenen Ganztags entstehen. In Kooperation mit der Augsburger Künstlerin Anja Güthoff haben die Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen viele Nachmittage lang konzentriert gearbeitet und unter anderem gelernt Dinge mit anderen Augen zu betrachten und zu bewerten. Jedes einzelne Kunststück ist ein Beweis für den berühmten Satz des französischen Schriftstellers, Malers und Grafikers Francis Picabia: „Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (…)“ Iris Samajdar, Schulleitung Wittelsbacher–Grundschule, Augsburg
„Normalerweise unterscheiden wir unsere Alltagssgegenstände in „wertvoll“ oder „wertlos“, in „nützlich“ oder „unnütz“, in „ganz“ oder „kaputt“. Entweder, oder. Wertloses, Unnützes und Kaputtes gehört weggeworfen. Klar, man kann nicht alles Aufheben – da kämen wir ja nicht mehr zur Haustür hinein oder heraus! Eigentlich sollten wir auch weniger Abfall verursachen, Übriges sammeln, sortieren und aus dem gewonnenen Material wieder neue Alltagsgegenstände herstellen. Aber sonst?
Doch den meisten Menschen macht Sammeln Spaß. Im Urlaub heben sie begeistert Muscheln und Steine vom Boden auf und bewahren die Fundstücke als schöne Erinnerung sorgsam in kleinen Kisten und Schraubgläsern. Achtlos weggeworfener Müll dagegen wird eigentlich nicht deshalb gesammelt, weil ihn jemand schön findet. Höchstens um es wieder schön zu haben, denn er liegt überall herum: auf dem Gehweg, im Hof, im Park, am Fluss.
Liegen die Sachen lange Zeit an derselben Stelle, verändern sie sich. Sie zerbrechen, bekommen ganz abgeriebene, verblichene, verrostete Stellen, werden platt getreten. Manchmal kann man gar nicht mehr sagen, was sie früher eigentlich mal waren. Mit einem guten „Dingeblick“ kann man solche Gegenstände nicht nur vor der Vergessenheit retten, sondern sie zusätzlich auch noch verwandeln! Wie das geht?
Als erstes muss man sich einige dieser Übrigbleibsel besorgen. Dann – mit etwas Fantasie und Klebstoff – verbindet man die einzelnen Stücke. Genau in diesem Moment ist es auch schon passiert: aus Alt wird Neu, Kaputtes wird ganz, Vergessenes erhält eine neue Bedeutung, vielleicht einen neuen Namen, manchmal sogar eine neue Vergangenheit! In ganz glücklichen Fällen bekommen diese Zusammenfügungen sogar einen Platz in einer Austellung und werden in einem Buch abgedruckt! So können alle Interessierte, die ehemaligen „Müllsachen“ mit einem ganz neuen Blick betrachten – mit einem liebevollen.
Das verändert uns – und das ist Kunst. Viel Freude mit diesem Buch, Anja Güthoff“